Elternwille hat entschieden


Nach langjähriger Diskussion gibt es nun eine finale Entscheidung. Die Gesamtschule wird die Hauptschule in Frechen nicht ersetzen. Lediglich 50 von 100 benötigten Schülern wurden von Frechener Eltern für das kommende Schuljahr an der möglichen Gesamtschule angemeldet. Die Junge Union hat diese Diskussionen die letzten Jahre stets kritisch begleitet. Der schulpolitische Sprecher der Jungen Union Thomas Koppers hat schon bei der Vorstellung des Schulentwicklungsplans kritisiert, dass der Planer nicht über den "Tellerrand hinausgeschaut" hat. Nicht berücksichtigt wurden die Gesamtschulen in den Nachbarstädten sowie das in Frechen-Habbelrath ansässige Berufsschulkolleg mit Wirtschaftsgymnasium. Weiter ergänzt Koppers: "Zwar halte ich die Gesamtschule grundsätzlich für eine gute Erweiterung unserer Schulvielfalt, doch macht es keinen Sinn, hierfür in jeder Stadt eine Hauptschule oder Realschule zu opfern."
Frechens Schulformen bleiben nun erhalten. "Wir haben mit der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium ein erstklassiges dreigliedriges Schulsystem - alle drei Schulformen gehören in einigen Bereichen landesweit zu den absoluten Top-Schulen in NRW - darauf sollten wir stolz sein," so der Kreistagsabgeordnete Thomas Okos. Die Hauptschule trägt u.a. das Siegel "Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen". Auch die Durchlässigkeit des Frechener Schulsystems ist gegeben, dies belegen die Abschlusszahlen 2015 der Realschule, wonach sich folgende Übergänge anschließen: ca. 35% = Gymnasiale Oberstufe/Abitur, ca. 40% Kollegschule/Fachabitur und ca. 25% Ausbildung. Zudem ist die Hauptschule die einzige Schule die schon bisher auf die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund spezialisiert ist – z.Z. werden Kinder und Jugendliche mit 11 verschiedenen Muttersprachen mit der deutschen Sprache vertraut gemacht.
"Das Ergbnis ist absolut eindeutig, die Frechener Eltern und Schüler wollen letztlich keine Gesamtschule", so die 19-jährige Saskia Borkowski, sachkundige Bürgerin im Schulausschuss. Die JU sieht das Thema nun als erledigt an. "50 Anmeldungen bei 100 benötigten Schülern sind ein ganz klares Ergebnis - es ist nun Zeit, der Realität ins Auge zu schauen und unsere Schulen in ihrer ausgezeichneten Arbeit zu unterstützen sowie Verlässlichkeit und Planungssicherheit für Schüler, Lehrer, Eltern und Verwaltung zu gewährleisten", so Thomas Okos. Innerhalb der regulären Anmeldezeit lagen lediglich 29 Anmeldungen vor. Innerhalb der 2–wöchigen Fristverlängerung kamen nur 21 dazu.
"Grundsätzlich haben wir die letzten Jahre viel über die Gesamtschule diskutiert. Für unsere gesamte Fraktion war bei der Entwicklung der Schullandschaft immer der Elternwille entscheidend. Das Ergebnis sollten wir nun ernstnehmen und wir hoffen auch auf ein Einsehen in der Politik“, so der Stadtverordnete Thomas Koppers. Ein aktuelles wichtiges Problem, mit dem wir uns jetzt beschäftigen sollten, ist die schulische Integration von Flüchtlingskindern, bei der die Hauptschule Herbertskaul bereits jetzt schon mit den internationalen Förderklassen ihren Beitrag leistet.

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